Unsere Katzen sind großartig, gar keine Frage. Aber an der Phrase „eine Katze zu haben ist das Gleiche wie keine Katze zu haben – nur mit dem Unterschied, dass man Futter rausstellen muss“ ist doch schon ein Körnchen Wahrheit dran. Vor allem dann, wenn sie ihre 15-18 Stunden pro Tag in ihrem Lieblingsplätzchen dösen und schlafen und man sie manchmal für Stunden am Stück nicht sieht. Wenn es dann aber Nacht wird und man selbst versucht seine Stunden Ruhe und Erholung zu bekommen, dann wird plötzlich aktiv, wie eh und je, auf den Tischen getanzt und die schönste Katzenmusik produziert. Wie schön!
Warum sind Katzen nachts plötzlich so aktiv – und warum wecken sie uns auf?
Katzen sind sogenannte dämmerungsaktive Tiere – sie sind also vor allem am späten Abend und in den frühsten Sonnenstunden am lebendigsten, genießen aber grundsätzlich die Nacht als potenzielle und günstige Jagdzeit ebenfalls – der Schutz der Dunkelheit ist nicht ohne. Eine Schande, dass das die Zeit ist, in der ihre Lieblingsmenschen schlafen. Unsere Katzen wecken uns allerdings nicht gänzlich ohne Grund. Wenn sie tagsüber zu wenig Stimulation und neue Eindrücke bekommen, werden sie nachts nicht erschöpft genug sein, um ebenfalls zu entspannen. Ohne genügend Gesellschaft entsteht Langeweile und die Lösung hierfür ist es, unsere Aufmerksamkeit zu erwecken. Auch Hunger und Durst, aber auch eventuelle Krankheiten (vor allem dann, wenn das Wecken für die Katze sehr ungewöhnlich und außer der Reihe ist) können Gründe dafür sein, dass wir ein Kratzen an der Tür, Pfoten im Gesicht oder herzzerreißendes Miauen hören.
Wie kann man es vermeiden, jede Nacht geweckt zu werden?
Viele Katzen profitieren davon, am Abend noch einmal ausgetobt zu werden – vor allem dann, wenn es sich um eine Einzelkatze ohne potenzielle Gesellschaft durch andere Katzen handelt. Wer dafür nicht immer die Energie hat, kann sich mithilfe von interaktiven Spielzeugen Abhilfe schaffen, um zumindest in den nächtlichen Stunden für Ablenkung zu sorgen. Auch automatische Futterautomaten können helfen, falls das Problem Hunger besteht. Beruhigende auf Katzen zugeschnittene Dämpfe mithilfe von Zeitschaltuhren in der Nähe des Lieblingsplatzes können ebenfalls für Entspannung sorgen.
Eine gute Erziehung ist, wie so oft, schon die halbe Miete. Katzen sind unfassbar intelligent und merken schnell, wenn ihren Forderungen nachgegeben wird. Wenn sichergestellt ist, dass alle Bedürfnisse befriedigt sein sollten und keine Krankheit vorliegt, hilft es manchmal schon, die Katzen für einige Zeit zu ignorieren, um sie von dem Verhalten abzulenken.
Unterm Strich möchten unsere Katzen mehr von unserer Aufmerksamkeit – immerhin sind wir ihre Anker. Vierbeiner, die uns nachts aufwecken, fehlt in den meisten Fällen Gesellschaft. Vor allem wer nur eine Katze besitzt und/oder tagsüber viel außer Haus ist, sollte Platz dafür schaffen, Zeit mit dem Haustier zu verbringen, um sowohl sich selbst als auch die Katze mit einem guten Gefühl und genügend Zweisamkeit in die Nacht zu schicken.