Angstzustände bei Katzen: erkennen und lindern

Katzen gelten als ruhige und ausgeglichene Stubentiger. Das trifft aber nicht auf jede Situation zu. Stress und Angstzustände sind auch unter den Vierbeinern vertreten und tauchen häufiger auf, als so mancher Katzenbesitzer es vermuten würde. Die Gründe sind recht verschieden und betreffen Wohnungskatzen als auch Freigänger. Jede Form von Unwohlsein bedeutet für die Katze Stress. Der folgende Ratgeber erklärt genauer, wie Angst bei Katzen einfach zu erkennen ist und gelindert werden kann.

Beschwerden erkennen: chronisch oder akut?

Es braucht eine gewisse Beobachtungsgabe, um die Angst rechtzeitig zu erkennen. Die Tiere verstecken ihr Gemüt häufig, um nicht zusätzlich noch Aufmerksamkeit zu erregen. Sie leiden still und machen sich erst bemerkbar, wenn der Druck zu groß erscheint. Erste Anzeichen sind Unsauberkeit, Appetitlosigkeit, ein struppiges Fell oder ein verändertes Verhalten. Auch das vermehrte Putzen oder Markieren im Haus deutet auf Angstzustände hin. Katzenbesitzer sollten ihren tierischen Freund also genau beobachten und erkennen lernen, ob es sich um akuten oder chronischen Stress handelt.

  • Der Akutfall

Akute Angst und plötzlicher Stress sind einfach zu erkennen. Die sonst so entspannte Katze nimmt eine geduckte Körperhaltung ein, starrt in eine Richtung oder flieht mit dem Körper tief am Boden. Sie faucht oder knurrt, hat ein aufgestelltes Fell und damit einen buschigen Schwanz. Die Pupillen sind groß und die Augen weit aufgerissen. Manche Katzen reagieren aggressiv, sollte sich ihr Besitzer näher wollen. Sie zittern, atmen schnell oder lassen unkontrolliert Kot und Urin ab. Doch keine Sorge: ist die Ursache für die Angst gefunden und beseitigt (z.B. ein Eindringling in das eigene Revier), beruhigt sich das Tier wieder.

  • Chronische Angstzustände

Die chronische Angst ist schwieriger zu entdecken. Meist spielt die Katze nicht mehr so viel, schnurrt weniger und ist nervös oder angespannt. Sonst ruhige Gemüter erscheinen schreckhaft und familienbezogene Katzen ziehen sich gerne zurück. Sie reagieren immer wieder aggressiv gegenüber dem Menschen und sind innerhalb der Wohnung unsauber, meist auf Betten oder Teppichen. Viele Katzen markieren plötzlich mit Urin oder vernachlässigen ihre Fellpflege. Einige putzen sich so zwanghaft an einer Stelle, dass ihnen das Fell gänzlich ausgeht und die Stelle kahl wird.

Wichtig ist: Chronischer Stress und Angst sind möglichst schnell zu erkennen und zu behandeln. Andernfalls treten bedenkliche Begleiterkrankungen auf, wie Magen-Darm-Beschwerden, Blasenentzündungen oder Katzenschnupfen.

Häufige Gründe für Angst oder Stress

  • Schmerzen
  • Streit mit anderen Artgenossen
  • Einsamkeit
  • zu geringer Lebensraum
  • zu wenig Abwechslung
  • Tod einer Bezugsperson
  • neue Katze im Revier
  • zu wenig Beschäftigung
  • Umzug
  • Fahrt zum Tierarzt
  • Parasitenbefall
  • Überforderung

CBD Öl für Katzen

Viele Katzenbesitzer verwenden CBD Öl, um die wohltuende und innere Balance des Tieres wiederherzustellen. Mit natürlichem Wirkstoff hilft das Öl beim Entspannen, löst Krämpfe und wirkt beruhigend und entzündungshemmend auf den gesamten Organismus. Ein großer Unterschied zu den Produkten für den Menschen: das Öl muss ausschließlich für Katzen entwickeln sein. Diese vertragen keine Terpene und dürfen nicht das gesamte Spektrum des Öls aufnehmen. Das Magazin für Naturheilkunde zeigt CBD Öl für Katzen im Test, geht näher auf die Dosierung ein und spricht über die Erfahrungen und Bewertungen anderer Katzenbesitzer.

Hilfe in der Naturheilkunde

Die Bachblütentherapie kann auch bei Katzen angewandt werden. Hier gibt es Mittel für ängstliche Tiere (Nr. 1), bei Streit (Nr. 18) oder speziell bei Gewitter, Silvester oder Tierarzt-Situationen (Nr. 35). Auch in der Homöopathie gibt es einige wichtige Mittel:

  • Argentum nitricum D12 – Angst vor allem Unbekannten
  • Belladonna D6 – Überempfindlichkeit, Wechsel von Angst und Aggression
  • Aconitum D6 – bei sehr starken Angstzuständen (Silvester)

Die homöopathische Medikation ist bestenfalls nicht vorbeugend zu geben. Bei den ersten Symptomen ist mit der Behandlung und der korrekten Dosierung zu beginnen. In chronischen Fällen dürfen die Mittel dauerhaft oder langfristig verabreicht werden, jedoch nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt. Wichtig ist zu dem, die Ursache der Angst zu erkennen und den Grund vielleicht beseitigen zu können.

Sicherheit und Verlässlichkeit – ganz ohne Medikamente

Katzen reagieren sehr gut auf Sicherheit und Verlässlichkeit in ihrem Alltag. Sie hassen jegliche Veränderung und reagieren entsprechend mit Symptomen. Ein geregelter Tagesablauf und feste Rituale helfen, den Stress abzubauen und Ängste zu verhindern. Futter muss beispielsweise nicht ständig zur Verfügung stehen, sondern kann zu festen Zeiten gegeben werden. Entspannungsmusik, Streicheleinheiten und Massagen helfen ebenso. Die Katze darf niemals bedrängt werden und braucht immer eine sichere Rückzugsmöglichkeit. Wird ihr alles zu viel, kann sie sich hier ihre eigene Ruhe schaffen. Sensibles Training hilft wiederum, regelmäßige Angstsituationen besser zu verkraften, wie beispielsweise die Fahrt zum Tierarzt.

Wichtig: Der Tierhalter muss stets ruhig und souverän in den Situationen bleiben. Der eigene Gemütszustand färbt sich schnell auf das Tier ab.

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