Wie kann ich meine Katze erziehen?

Was sagt man Katzen nicht alles nach: Sie seien kapriziös, starrköpfig und unverbesserlich. Kurzum, unsere Hauskatzen gelten als eigensinnige Individualisten, bei deren Erziehung wir Dosenöffner wohl oder übel kläglich versagen müssen. Dabei sind Samtpfoten sehr wohl lernfähig und können ihr Verhalten in gewissen Grenzen umstellen, wenn wir Menschen ihnen diese Verhaltensänderungen möglichst schmackhaft machen. Unerzogene Kätzchen mögen vielleicht niedlich und süß sein, solange sie klein sind. Trotzdem sollten Sie als Katzenbesitzer sowohl den Anfängen wehren als auch älteren Tieren ihre Grenzen zeigen. Absoluten Gehorsam dürfen Sie von Ihrer Hauskatze jedoch nicht erwarten. Denn es stimmt schon, dass Katzen machen, was sie wollen – mit etwas Geduld und Einfühlungsvermögen ist es aber auch genau das, was SIE wollen!

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Sind Katzen „ungezogen“?

Wenn Hauskatze Mimi oder Kater Felix mit Vorliebe an den Wänden kratzen, sich mitten auf dem Küchentisch rekeln, Blumenerde ausbuddeln oder sich aggressiv gebärden, tun sie das keinesfalls absichtlich – sie wollen „ihre“ Menschen nicht ärgern. Was sich so selbstverständlich liest, führt leider im Alltag häufig zu Missverständnissen. Katzenbesitzer sollten sich immer wieder vergegenwärtigen: Stubentiger und Freigänger leben lediglich angeborene Eigenheiten und Grundbedürfnisse in ihrem mehr oder weniger begrenzten Revier aus. Insbesondere Wohnungskatzen neigen dazu, mangelnde Reize zu kompensieren und Verhaltensweisen zu entwickeln, die zu Problemen führen. Ein reizvolles, kurzweiliges Reich mit vielen Möglichkeiten zum Verstecken, Toben und Spielen hält viele Katzen ab, auf „dumme Gedanken“ zu kommen.

Vorbeugen ist besser als bestrafen

Für die Katzenerziehung gilt: Unerwünschte Verhaltensweisen sollten sich nach Möglichkeit gar nicht erst einschleichen. Allerdings funktioniert eine solche Erziehung von Anfang an nur bei kleinen Kätzchen und nicht, wenn der Stubentiger schon erwachsen ist oder wir gar einer Samtpfote im Seniorenalter ein neues Zuhause geben. Aber auch ältere Problemkatzen sind keine hoffnungslosen Fälle! Viele Katzenratgeber beschäftigen sich speziell mit dieser Problematik und zeigen Lösungsmöglichkeiten für Verhaltensauffälligkeiten auf.

Verständnisvolle Konsequenz

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Ob Jungkatze oder gestandener Kater: Seien Sie auf jeden Fall konsequent bei der Katzenerziehung! Ziehen Sie Belohnung und Motivation allen Bestrafungen vor. Positive Verstärkung heißt der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Wahrscheinlich möchten Sie nicht, dass ausgerechnet der Esstisch zum Lieblingsplatz avanciert. Wenn Ihre Samtpfote aber immer wieder auf diesen Tisch springt, tut sie das, weil sie die erhöhte Lage liebt, weil sie merkt, dass sie sich dort im Zentrum des Interesses aufhält oder weil sie neugierig auf Essbares ist. Sie müssen in diesem Fall nicht zur oft empfohlenen Wasserspritze greifen. Besser ist es, die Katze konsequent immer wieder vom Tisch zu heben (nicht verscheuchen!) und ihr eine gute Alternative in Form eines ebenfalls erhöhten Platzes in unmittelbarer Nähe anzubieten. Das kann ein kleiner Kratzbaum mit Liegefläche, ein Stuhl mit Kissen oder ein Hocker sein. Das Verweilen auf dem Möbel belohnen Sie mit einem kleinen Leckerchen. Achten Sie außerdem darauf, dass der Tisch nach den Mahlzeiten abgeräumt wird und sich keine Verlockungen mehr darauf befinden.

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